Süd:
Osdorf / Heinersdorf

USA und Japan sowie ein verschwundenes Dorf. Das unscheinbare flache Land, das direkt hinter der Grenze zu Brandenburg – vormals zur DDR – beginnt ist das Landschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide. Das erste Dorf fiel der deutschen Teilung zum Opfer, die Kirche des anderen dem Zweiten Weltkrieg. Eine Spurensuche.

Aus dem Mauerweg wurde die Kirschblütenallee

Der ehemalige Mauerweg und die pure Natur

Schutzgebiet Diedersdorfer Heide

Da Lichterfelde bis 1989 direkt an der Grenze zur damaligen DDR lag, kommen wir direkt in das Landschaftschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide und Großbeerener Graben; d.h. Natur. Felder, Wiesen und kleine Wälder bestimmen die Szenerie – ideal für Spaziergänge und Fahrradtouren. Dazu Dörfer mit Geschichte – eins davon ist verschwunden.

Karte bis 5km südlich der Unterkunft
Von Ihrer Unterkunft schnell in die Natur inklusive Historie.

Direkt dahinter (aus Berliner Sicht) lag früher der Friedhof von Osdorf. Von dem Dorf aus dem 13. Jahrhundert ist nichts mehr übrig geblieben: Grenzsicherungsmaßnahmen der DDR führten zum kompletten Abriss und zur Zwangsumsiedelung der ca. 150 Einwohner.

Als nächste Siedlung folgt Heinersdorf/Großbeeren (5 km). Das Hinrichstorp aus 1299 erlebte die unterschiedlichsten Besitzverhältnisse, wurde zwischenzeitlich Rittergut . Es wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und komplett verlassen, um dann wieder aufgebaut zu werden. Im Jahr 1813 sammelte General von Bülow hier seine Truppen und gab am 23. August den Angriffsbefehl für die Schlacht von Großbeeren, durch die er die Franzosen besiegen und insgesamt zurückschlagen konnte. Eine Landreform in 1928 führte zur Eingemeindung zu Osdorf. Gutshaus und Kirche wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der dazugehörige Kirchturm wurde 1950 gesprengt. Die teils überwachsenen Überreste dienen heute als Mahnmal. Genau 700 Jahre nach der Ersterwähnung fusionierte Osdorf (das verwaltungstechnisch weiter existierte) mit Großbeeren und der “Ortsteil Osdorf” wurde später in Ortsteil Heinersdorf umbenannt. 

1Mauerweg / Kirschblütenallee

Die Kirschblütenalle hat die japanische Botschaft zwischen 1990 und 2010 angelegten Korridors mit eintausend Kirschbäumen entlang des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Lichterfelder Allee, Marienwerder Anger und Teltow-Sigridshorst angelegt. Diese Aktion hatte der japanische Fernsehsender TV Asainitiiert und Bürger Nippons haben dafür in Verbundenheit mit der Vereinigung des deutschen Volkes gespendet.

Kirschblütenallee auf dem ehemaligen Mauerweg
Eine ruhige Oase inmitten des Wohnviertels: der Friedhof Lankwitz.

Das Japeneck an einem spitzen Winkel der Grenzziehung

2Japaneck

Das Japaneck (3 km), ein Endpunkt der Kirschblütenallee (s.o), liegt an einem markanten Winkel ins der Berliner Grenzziehung und bildet gleichzeitig den Übergang vom Berliner Stadtgebiet zur reinen Natur. Hier kreuzen mehrere Wanderwege, wie der Jakobsweg, der Berliner Mauerweg und der Teltower Dörferweg. 

Aufgrund der Spende der Kirschblütenallee heisst dieser spitze Eckpunkt nun Japaneck.


3Parks Range / Dough City

Die US-Armee nutze das Gelände von 1953 bis 1994 als Truppenübungsplatz unter dem Namen Parks Range, benannt nach dem ersten Sektorkommandanten Generalmajor Floyd Lavinius Parks (1896–1959). Auf dem 1975 auf 70 Hektar erweiterten Gelände an der Osdorfer Straße, in Doughboy City, im Volksmund jedoch ‘US-Geisterstadt’, übten die Streitkräfte Häuserkampf inklusive eines detailgetreu nachgebauten U-Bahnhofes. Das Areal war auf westlichen Karten nur weiß eingezeichnet, während die NVA detailgetreue Karten davon besaß. Seit den 1990ern nutzt einen Teil davon die Reitgemeinschaft Holderhof als offene Weidelandschaft.

Die Geisterstadtboy Doughboy City nutzte die US-Armee für den Häuserkampf.

Bitte haben Sie Verständnis, dass Text und Fotos nach und nach eingestellt werden, da Recherche und Aufnahmen einen nicht unerheblichen zeitlichen Aufwand erfordern. – Schauen Sie demnach bald wieder rein! Danke!


4Osdorf

Der Bahnhof Lichterfelde-Ost (1,5 km) wurde 1868 eingeweiht. Der Unternehmer Johann Anton Wilhelm von Carstenn hatte bewusst entlang der das verarmte Gutsdorf Giesensdorf durchschneidenden Anhalter Bahn (seit 1841) Flächen für seine Idee einer Gartenstadt vor der Metropole Berlin gekauft, um sogleich eine Anbindung ans Zentrum zu haben.

Der studierte Historiker Jens Leder, selbst in Lichterfelde wohnhaft, hat zu dem geschleiften Ort tiefergehender recherchiert. Sein Buch „Osdorf – Osdorp – Oßtorff“ können Sie bei Interesse direkt über folgende Website bestellen:

osdorf-ein-geschleifter-ort.de


5Dorfkirche Heinersdorf

Im J

Die überwucherte Trümmer der ehemaligen Dorfkirche
Die überwucherten Trümmer der Dorfkirche Heinersdorf
Tafel zur Geschichte der Dorfkirche Heinersdorf

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Epitaph und Tafel zur Geschichte
Ein Epitaph und Tafeln zur Geschichte der Dorfkirche