West:
Giesensdorf

Von Giesensdorf ist im Zuge des Zusammenwachsens mit Lichterfelde fast nichts mehr wahrzunehmen. Selbst der Name verschwindet. Dabei war das Rittergut einstmals führend in der Umgebung und betreute die kleinen Gemeinden Steglitz und Lichterfelde mit.

Ein Rittergut verliert sich in der Stadtentwicklung

Auf den Spuren eines verschwundenen Dorfes

Einst führend, nun (fast) verloren

Eine beschauliche Feldsteinkirche, eine der kleinsten Berlins, bildet eine Hort der Ruhe umgeben von lärmenden Durchgangsstraßen. Das Gotteshaus ist eines der wenigen Überbleibsel vom alten Giesensdorf. Der Rest ist durch die Besiedlung unmerklich in Lichterfelde aufgegangen. So verschwindet auch allmählich der Name nicht nur von der Landkarte, sondern auch aus dem Sprachgebrauch.

Das Straßendorf Giesensdorf fällt seine eigenen Struktur zum Opfer: Zusammengewachsen mit Lichterfelde fährt der Autofahrer nur noch durch, ohne die schönen Details wahrzunehmen.

Seit dem 10. Jahrhundert siedelten Slawen nahe der heutigen Dorfkirche. Mit der deutschen Ostbesiedelung wurden sie umgesiedelt, wirkten jedoch offenbar an der Gestaltung des neuen Straßendorfes (etwa entlang des heutigen Ostpreussendamms) um 1230 mit. Allerdings waren es in diesem Fall keine keine deutschen, sondern belgische Siedler, die sich links und rechts des Bächleins Bäke niederliessen. Jedoch erst wird das Ghiselbrechtstorp urkundlich erwähnt, das damals dem Markgrafen gehörte und dann 1308 an den Bischof von Brandenburg ging. Von 1556 bis 1893 hatte der Pfarrbezirk Giesensdorf eine Tochterkirche in Steglitz und versorgte ab 1697 auch Seit dem 10. Jahrhundert siedelten Slawen nahe der heutigen Dorfkirche. Mit der deutschen Ostbesiedelung wurden sie umgesiedelt, wirkten jedoch offenbar hterfelde seelsorgerisch. Der Dreißigjährige Krieg setzte dem Ort schwer zu. Es brauchte lange, um sich zu erholen. Häufige Besitzerwechsel erlebte es bis 1865 der Unternehmer Carstenn das Gut zusammen mit Lichterfelde erwarb, um seine Idee von Villenkolonien zu realisieren. Im Zuge dessen wuchsen die Gemeinden zusammen. Die Ortsbezeichnung Giesensdorf verlor sich zusehends. Einzig die evangelische Kirchengemeinde und die Gartensiedlung Giesensdorf eG tragen es noch im Namen.

1Coca-Cola-Fabrik

„Trink Coca-Cola eiskalt“ – dieser deutsche Werbespruch des amerikanischen Getränkeherstellers prangte einst auf dem Gebäude in der Hildburghauser Straße 224. Die Geschichte der Abfüllanlage reicht bis 1936 zurück. Da versorgte die Fabrik auf dem ehemaligen Brauereigelände Teilnehmer wie Besucher der Olympischen Spiele mit der berühmten Brause. Während des Krieges musste die Produktion zwar dann aufgrund Rohstoffmangels stillstehen. Doch schon 1948 ging es wieder los – vor allem zur Versorgung der amerikanischen Truppen, aber natürlichen auch für Westbürger. Schließlich war dieses Symbol des Kapitalismus gleichzeitig ein Ausdruck eines Lebensgefühls von Freiheit. In der Hochphase entstand dann dieses Gebäude 1957–58 nach Plänen des Architekten Hans Simon (1909–1982).

Coca-Cola-Fabrik Lichterfelde
Die einstige Coca-Cola-Abfüllanlage in der Hildburghauser Straße, Lichterfelde-Ost.
Coca-Cola-Fabrik Lichterfelde
Am Eingang noch das Markenemblem.

Dessen erstes Coca-Cola-Werk in der Charlottenburger Franklinstraße 24 brannte übrigens 1997 ab.Zu dem Zeitpunkt war ein Bettenahus darin untergebracht. Simon wirkte vor allem in Berlin, z.B. alle VW-Pavillons für Eduard Winter stammen aus einer Feder, aber Göttingen, Essen und Stuttgart. Sein produktivste Schaffenszeit liegt in den 1950er und 60er Jahren. Für ihn galt: „Kunst ist die meisterhafte Darstellung eines wertvollen Erlebnisses.“

Coca-Cola verlegte 1993 die Produktion und Abfüllung nach Hohenschönhausen. Danach stand das Gebäude lange still und Nebengebäude und Lagerhalle wurden abgerissen. Seit 2009 gehört es der Kfz Reparaturwerkstatt Jungnickel, die es unter persönlichem Einsatz und staatlichen Geldern instandsetzt.

In James Cagney arbeitet als Niederlassungsleiter im Film „One, Two, Three“ (1961) von Billy Wilder in Coca-Cola Fabrik. Die politische Filmkomödie spielt im Kalten Krieg noch vor dem Mauerbau. Auch andere Berliner Orte sind darin sehenswert. Übrigens spielen auch Horst Buchholz und Leslotte Pulver darin mit. Ziel war die Erschließung des Marktes hinter dem Eisernen Vorhang mit Coca-Cola-Produkten.

Ähnlich geht es auch in dem Film „Good Bye, lenin“ (2003) um ein fiktives Abkommen zwischen Coca-Cola mit der DDR.

Coca-Cola-Fabrik Lichterfelde
Heute eine Kfz-Werkstatt.

Dorfkirche Giesensdorf
Eine der kleinsten Feldsteinkirchen Berlins.

2Dorfkirche Giesensdorf

Folgen wir der Hildburghauser Straße Richtung Westen stoßen wir erst auf die Osdorfer Straße und kurz danach auf den Ostpreussendamm. Dort bei Hausnummer 64 steht die Dorfkirche Giesensdorf (1,8 km von Ihrer Unterkunft), eine Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, begonnen wohl 1250. Mit ihren ca. 90 Sitzplätzen gehört sie zu den kleinsten Kirchen Berlins. Während des Dreißigjährigen Kriegs brandschatzen Soldateska mehrfach das kleine Gotteshaus.

Im Jahr 1686 erhält es einen Turm und 1711 die heute noch vorhandenen, barocken Korbbogenfenster. Im Zweiten Weltkrieg brannte die Dorfkirche vollständig aus, konnte jedoch 1955 wieder eingeweiht werden. An drei Sonntagen im Monat feiert die Gemeinde dort um 09:30 Gottesdienst. petrus-giesensdorf.de


3Giesensdorfer Schule

Die Giesensdorfer Grundschule (Ostpreussendamm 63, 1,9 km von Ihrer Unterkunft) beging jüngst ihr 125jähriges Bestehen. Entworfen hat das Gebäude Julius Assmann 1890, wobei es mehrfach erweitert wurde.

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4Heizkraftwerk

Das ehemalige Progymnasium (Goethes 7/11, Königsberger Str. 33, Ostpreussendamm 39–41) plante 1883–1884 von Bohl.


5Carstennsche Gasanstalt

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6Reichsbahnfunk-Vorempfangsstelle

Ostpreussendamm 144–149